Unverständnis, oder besser gesagt: Missverständnis ist ganz natürlich in einer Partnerschaft. Aber: Mein Partner versteht mich nicht. In dem Fall müssen wir einfach lernen wie unser Gegenüber tickt und wie er sich ausdrückt. Je nach Persönlichkeit, aber auch je nach Geschlecht meines Partners kann das anfänglich herausfordernd werden.
Table of Contents
Unterschiedliche Kommunikation
In der Partnerschaft kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Wir können viele Bücher und Blogbeiträge finden in denen die Unterschiede von Mann und Frau herausgearbeitet werden. Dort wird aufgezeigt, dass aufgrund der Evolution sich Mann und Frau in gewisse Richtungen entwickelt haben. Das ist ja im Prinzip nicht falsch, aber Unterschiede gibt es auch ohne das Gendergap (Ich hoffe ich hab den richtigen Begriff verwendet).
Auf einer Seite habe ich einen Vergleich gesehen der mir gefallen hat. Wenn ein Hund und eine Katze aufeinandertreffen ist Streit vorprogrammiert. Denn der Hund zeigt seine Freude über den potentiellen Spielkameraden indem er mit dem Schwanz wedelt. Die Katze anderseits sieht dieses Verhalten als aggressives Zeichen an und passt sich an die Situation an. Das prägte natürlich das geflügelte Wort:
Wie Katz und Hund!
Ohne Quelle
Diese Situationen gibt es in Beziehungen in Hülle und Fülle. Als Beispiel kann ich von einer Situation bei uns erzählen. Shrimpmama regte sich innerlich schon tagelang über mich auf. Der Grund war, dass ich eine Weste über den Wohnzimmersessel gehängt habe. Meine Frau wartete darauf, dass ich endlich den Sessel aus den Fängen dieser elenden Weste befreien würde. Die Weste genoss aber tagelang die erhebende Lage am Sessel bis zu dem Punkt als ich die folgende Frage stellte:
„Schahatz! Wo ist denn eigentlich meine Lieblingsweste?“
Die emotionale Explosion meiner Frau war für mich natürlich überraschend und ich wusste nicht was gerade passiert war. Ich hatte die Weste nämlich schon ein paar Tage gesucht. Gesehen hab ich Weste bestimmt. Richtig wahrgenommen habe ich sie aber nicht.
„Typisch Mann!“, könntet ihr jetzt sagen und da liegt ihr wahrscheinlich nicht so falsch. So eine Situation ist bei Männern wahrscheinlicher. Typisch zu sagen wäre aber ein Schritt zu weit.
Den eigenen Standpunkt verteidigen
Das bringt mich zum nächsten Punkt. Das oben angegebene Beispiel war zugegeben harmlos. Dadurch kann man aber ein Verhalten schön erkennen. Shrimpmama hat sich tagelang geärgert ohne mich darauf anzusprechen.
Das passiert in einer Beziehung recht oft (auch ich Göttergatte bin davor nicht gefeit). Der eigene Standpunkt oder die eigene Wahrnehmung ist die einzig wahre (darum heißt sie ja auch „wahr“-nehmung). Konflikte sind dadurch vorprogrammiert. Gerade in einer Beziehung ist es wichtig zu erkennen, dass dem nicht so ist. Die Wahrnehmung ist eben meine Art und Weise die Welt zu sehen. Je nach Augenpaar kann sich das schnell ändern.
Wenn mir klar ist, dass mein Mann ein Trampel ist kann ich mich darauf einstellen. Also nicht ärgern und stattdessen vielleicht eine klare Aufgabe inklusive Erklärung bereitstellen. „Göttergatte, kannst du bitte die Weste wegräumen. Ich ärgere mich schon, dass die da am Sessel hängt.“
Ich bin mir bewusst, dass hier auch Streitpotential verborgen ist. Hier gibt es bestimmt ein paar Werkzeuge in der Trickkiste der Psychologie wie besser vorgegangen werden kann. Da muss ich mal Shrimpmama fragen. Aber zurück zum Thema.
Ich lerne meinen Partner kennen (der Tod der Schmetterlinge)
Das wichtigste in der Partnerschaft sind nicht die Schmetterlinge im Bauch. Natürlich sind die kleinen Biester toll, aber wie alles sterben sie nach einer gewissen Zeit und geben dem Alltag Raum.
Das ist auch gut so. Denn die anfängliche Verliebtheit hilft uns die Eigenheiten des Partners zu übersehen, die uns am Anfang der Beziehung vielleicht davon abhalten würden eine Bindung einzugehen. Nach dem Tod der Luftmaden (mit Raupen klingts einfach nicht) löst dann die Liebe die Verliebtheit ab und wir lieben unseren Partner vielleicht gerade wegen seinen kleinen „Fehlern“.
Nachdem ich schmalziger geworden bin als gewollt, will ich den Kern erklären. Wir müssen unseren Partner kennen und erkennen wollen damit wir einander in unserer Partnerschaft verstehen.
Der Weg in die Scheidung
Wenn wir also nur nebeneinander statt miteinander leben ist der Weg für die meist der einzige Ausweg. Man lebt sich auseinander oder ein Partner gibt der Verlockung eines Seitensprungs nach. Hier sind die die Top 10 der Scheidungsgründe (Quelle: Umfrage von NextLove in der 43.000 weibliche Mitglieder der Seite befragt wurden)
- Unterschiedliche Lebensziele
- Seitensprung
- Ständiger Streit
- Mangel an Intimität
- Psychische Probleme
- Fehlverhalten
- Langeweile
- Körperliche Misshandlung
- Haushaltsprobleme
- Geldprobleme
Das sind die letztendlichen Auslöser der Scheidung, aber oft fangen die Probleme bei kleinen Missverständnissen an.
Scheidungsquote | Ehedauer | |
Deutschland | 35,79% | 14,8 Jahre |
Österreich | 40,7% | 10,5 Jahre |
Schweiz | 43,32% | 15,4 Jahre |
Sieht man sich die durchschnittliche Dauer einer Ehe im speziellen in Österreich an kann man gewisse Schlüsse ziehen. Nach meiner Erfahrung habe ich meine Ehefrau nach 10,5 Jahren gerade mal halb durchschaut (wohlgemerkt von meinem jetzigen Wissenstand betrachtet).
Aufmerksam bleiben
Wenn ich meinen Partner verstanden habe sind also die Probleme vorbei? Eigentlich nicht, denn das einseitige verstehen ist nur der Anfang. Wir müssen unsere Wahrnehmungen gegenseitig abgleichen und verständlich miteinander kommunizieren.
Für mich zum Beispiel ist die Aussage: „Schatz, der Müll muss rausgetragen werden!“, das was es ist, eine Aussage. Wenn mein Aufmerksamkeit dann nicht hundert Prozent meiner Frau zur Verfügung steht, antworte ich vielleicht mit einem bestätigenden: „Mhm!“. Danach wird diese Information von meinem zuverlässigen Kurzzeitgedächtnis entsorgt.
Und schon haben wir die Situation für einen Klassiker. „Ich hab gesagt du sollst…“ – „Nein – hast du nicht. Das würd ich ja wissen.“
Ich weiß natürlich was meine Frau meint und verstehe mittlerweile, dass eine Situationsbeobachtung auch ein Auftrag sein kann. Aber wenn ich was brauche, dann muss ich es auch so sagen. Gut, das mit dem Müll ist offensichtlich, aber es gibt da auch andere. „Schau mal, das Kleid ist aber hübsch…“
Fazit
Wenn wir unseren Partner verstehen wollen, dann schaffen wir das auch. Natürlich müssen beide mitspielen, denn in einer Beziehung ist selten nur der eine oder der andere Schuld an einer Situation.
Un denkt dran, wenn Katzen und Hunden in einem Haus leben können und einander verstehen, dann schaffen wir das als Menschen auch. Naja – hin und wieder überlebt die Katze nicht (kommt nicht auf falsche Gedanken – bei Menschen sind das dann Trennungen).